Schultereckgelenks-Sprengung

Bis der Betrieb in der Fußball-Regionalliga Nord wieder läuft, gibt es an dieser Stelle Erhellendes über populäre Sportverletzungen.Kurz vor Schluss passierte es. Kurz nach Schluss saß Philipp Tschauner auf dem Rasen, und was da sein Gesicht runtertropfte, das waren auch Tränen – da tat offenbar etwas höllisch weh. Der Torwart des FC St. Pauli konnte nicht ausgewechselt werden in den letzten Minuten des Spiels gegen Eintracht Frankfurt, weil Trainer André Schubert, schon drei Mal gewechselt hatte. Tschauner musste noch ein paar Bälle fangen, wie er alle Bälle vorher gefangen hatte. Das ging nur, weil da so viel Adrenalin im Körper war. Nach dem Spiel war keines mehr da, um den Schmerz zu dämpfen. Tschauner hatte sich eine Schultereckgelenks-Sprengung und zwei gerissene Bänder eingefangen: „Bei einem Zweikampf mit Rob Friend bekam ich seine Hand ins Gesicht. Dadurch habe ich kurz die Orientierung verloren und bin auf die Schulter gefallen“, sagte der 26-Jährige. Er wurde operiert, im Weihnachtsurlaub in Franken musste er vermutlich gefüttert werden. Inzwischen hat die Reha begonnen. Tschauner hat einen „Tossy drei“: Beide Bänder sind gerissen, das Schlüsselbein steht anormal hoch. Der Arzt kann das nach oben verschobene äußere Ende des Schlüsselbeins, das da nix verloren hat, in die richtige Position drücken – weshalb auch vom „Klaviertastenphänomen“ die Rede ist: Wie so eine Taste federt das Schlüsselbein beim Loslassen zurück. Behandeln dauert Monate. Schwierig, die Schulter wieder so beweglich zu bekommen, wie sie war.  ROR