„DÜMMSTES MOMUMENT DER REPUBLIK“
: Heiner Geißler disst die Goldelse

Heiner Geißler wird auf seine alten Tage noch ein echter Sponti. Dass der mal CDU-General war, kann man sich kaum noch vorstellen. Heute ist er bei Attac und sympathisiert mit Stuttgarter Bahnhofs-Anarchos.

Jetzt hat er wieder richtig zugelangt, verbal natürlich. Im Berliner Kurier, wo der 81-Jährige jeden Montag eine Kolumne namens „Geißlers Nachschlag“ schreibt, warnte er vor der Ausbreitung „nationalkonservativer Gedanken“ in deutschen Ämtern und Parlamenten, die unter anderem im geplanten Aufbau des „architektonisch ziemlich mittelmäßigen Hohenzollernschlosses“ zum Ausdruck kämen.

Wo der Mann recht hat, hat er recht. Aber es kommt – ganz unironisch jetzt – noch besser: „In welchem Geisteszustand“, fragt Geißler, „befindet sich eigentlich die Regierung von Berlin, die im Herzen ihrer Stadt das dümmste Monument der Republik anstandslos akzeptiert, nämlich die Siegessäule mit eingelassenen Kanonenrohren aus den Schlachten der Preußen gegen Franzosen, Badener und Österreicher […], es aber ablehnt, auch nur eine Nebenstraße nach dem von den rechtsextremen Nationalisten ermordeten ersten Reichsfinanzminister Matthias Erzberger zu benennen?“

Das sitzt. Schleift die Goldelse, das dumme Ding!, rufen wir mit Heiner Geißler. Und wenn wir ein wenig nachdenken, fallen uns sicher noch ein, zwei, viele weitere schleifbare Denkmäler ein. CLP