Wenn Mama und Papa trinken

Wie umgehen mit der Sucht der Eltern: Verein bietet Kindern Hilfestellung

In Hamburg leben etwa 60.000 behandlungsbedürftige alkoholkranke Menschen. Nur ein Bruchteil davon nimmt Hilfsangebote in Anspruch. Leidtragende sind in erster Linie die Kinder Betroffener: Häufig sind sie mit sozialer Isolation konfrontiert und später selbst stark suchtgefährdet. Als Anlaufstelle versteht sich der Verein „Such(t)- und Wendepunkt“. Gestern stellte er die Ergebnisse der Arbeit in seinen drei Hamburger Beratungsstellen vor.

Vor vier Jahren richtete der Verein ein Nottelefon für Kinder alkoholabhängiger Eltern ein. Hier werden Tipps zum Umgang mit der Sucht gegeben und auf Wunsch persönliche Termine vereinbart. Ein Hauptproblem ist es, die Kinder zur Inanspruchnahme der Hilfe zu bewegen. Deshalb soll durch die Einrichtung weiterer Beratungsstellen den Kindern der Kontakt zu dem Verein erleichtert werden.

Bedarf besteht allemal: Im vergangenen Jahr erreichten den Verein über 8.000 Anrufe von Hilfesuchenden, etwa 900 Kinder nahmen eine persönliche Beratung in Anspruch. Seit 2001 wurden knapp 80 Väter und Mütter in therapeutische Einrichtungen vermittelt. ch

Infos unter: ☎ 28 05 43 89 und www.sucht-und-wendepunkt-ev.de