: Namen wie klingende Musik
Das Programm des Musikfestes 2005 steht – mit vielen großen Namen und einigen Ausflügen in den Bereich populärer Klänge. Järvi, Norrington und Grimaud sind dabei
Bremen taz ■ Wenn der Intendant des Bremer Musikfestes, Thomas Albert, über sein Musikfest redet, dann geht kaum ein Satz ohne Superlative ab. Auch in diesem September werden also die wohlklingendsten Namen der klassischen Weltelite durch Bremen schweben. Tradition hat schon die „Große Nachtmusik“ zum Auftakt, in der an sieben Spielstätten 21 kurze Konzertauftritte parallel stattfinden, zwischen denen man „flanieren“ kann. Ganz neu ist der „Musikfest-Ball“ nach einem Konzert des Philharmonia Orchestra mit Riccardo Muti, das Programm dazu steht noch nicht fest.
Musikalische Höhepunkte hat das Musikfest jede Menge. Etwa wird Mozarts „Mitridate“-Oper erstmals in Bremen zu hören sein – in einer Koproduktion mit den Salzburger Festspielen. Helene Grimaud kommt, Roger Norrington, Reinhard Goebel, Maria-Joao Piers und es gibt eigentlich keinen Namen, zu dem Albert nicht in höchsten Tönen Lobendes zu erzählen hätte. Etwa Fazil Say, der ein Mozart-Klavierkonzert spielt und türkische Folklore-Eigenkompositionen mit Vocals und Percussion.
Neu ist ein Frühbucher-Rabatt von 15 Prozent (bis 7.5.), neu ist dank der Unterstützung der EWE die Ausweitung in die Region „Nordwesten“. Neu für Bremen ist die Spielstätte „BLG-Forum“, so heißt zum Dank für die finanzielle Hilfe die Staplerhalle beim Speicher XI während der Musikfest-Wochen.
Ein wenig neu ist auch, dass beide Bremer Orchester beim Bremer Musikfest dabei sind: Die Kammerphilharmonie mit Paavo Järvi mit Beethovens „Neunter“ in der kleinen Besetzung, die Philharmoniker mit „russischen Impressionen“ und Laurent Korcia.
Die Preise konnten stabil gehalten werden, freut sich Thomas Albrecht – für die Mozart-Oper müsse man in Salzburg drei Mal soviel und mehr bezahlen. Mit 882.000 Euro staatlichem Zuschuss muss das Musikfest auskommen, 1,6 Millionen kommen von Sponsoren, nur ca. 400.000 Euro Einnahmen werden über den Kartenverkauf bei 17.000 Besuchern erwartet. Das bedeutet: Pro Besucher werden 23 Euro erwartet, ca. 94 Euro geben die Sponsoren pro Konzertbesucher dazu, ca. 47 Euro der Staat. kawe
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