Frank Sullivan, der Hitschreiber

Der US-Hardrock-Gitarrist Frankie Sullivan versteht keinen Spaß, wenn es um die Verwendung des von ihm geschriebenen Songs „Eye of the Tiger“ geht. Sullivan, der heute seinen 57. Geburtstag feiert, ist Leadgitarrist und Kosongwriter der Band Survivor. Er komponierte „Eye of the Tiger“ 1982 gemeinsam mit dem Sänger der Band, Jim Peterik, als Titelsong für den dritten Teil des Boxerfilms „Rocky“. Das Lied eignete sich optimal, um den kampfbetonten Auftritt des Boxers Rocky Balboa musikalisch zu verstärken.

Jetzt verklagt Sullivan den möglichen republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Newt Gingrich, weil dieser den Song seit 2009 unrechtmäßig auf politischen Veranstaltungen und zuletzt als Wahlkampfhymne benutzt habe.

Sullivan, so will es die Legende, bespielte schon als junger Teenager mit seiner ersten Band Mariah die Clubs in Chicago, wo er aufgewachsen ist. 1977 gründete er zusammen mit Peterik die Band Survivor, die ein Jahr später ihren ersten Hit veröffentlichte. „Somewhere in America“, das klang schon nach Stadienrock, als die Band noch in kleinen Clubs spielte. Bis zum Jahr 2006 veröffentlichte die Band neun Alben, an den Charterfolg von „Eye of the Tiger“ konnten ihre späteren Hits scheinbar bis 1988 anknüpfen. An dieser Stelle endet Sullivans Biografie mit dem Versprechen auf more to come.

Kommen sollten zumindest zahlreiche Gerichtsverfahren, in denen der Musiker seine Rechte an der Band einklagte. Dem späteren Survivor-Sänger Jimi Jamison wurde auf diese Weise verboten, Auftritte mit seiner Mitgliedschaft in Survivor zu promoten. Immerhin, in seiner Biografie darf Jamison seine Rolle in Survivor noch erwähnen, wie es vertraglich festgelegt wurde.

Informationen zu Sullivans Privatleben werden in der Öffentlichkeit größtenteils ausgespart; seine große Liebe war sowieso schon immer die Musik, wie er pathetisch erklärt. Da ist seine Wut auf Gingrich nicht weiter verwunderlich. Auf Veranstaltungen beklatscht das Publikum begeistert dessen Einzug im Takt von „Eye of the Tiger“. Dabei müsste dieser Applaus doch eigentlich Sullivan – Pardon! – Rocky Balboa gelten. LISA FORSTER