Warten auf das Heureka

„Heureka“, also „ich hab’s gefunden“, soll Archimedes gerufen haben, und zwar nackig durch die Stadt laufend, weil er ja kurz zuvor noch in der Badewanne sitzend sein archimedisches Prinzip entdeckt hatte. Seither gilt dieser Heureka-Jubel als Synonym für eine plötzliche Erkenntnis. Die man ja erst mal haben muss. Einen Einfall. Die Inspiration. Also eine Eingebung. Wobei sich gleich wieder fragen lässt, wer die einem eigentlich eingegeben hat. Ein Gott oder eher so ein Helferlein wie das nebenan, das manchmal dem Daniel Düsentrieb auf die Sprünge helfen muss? Oder handelt es sich bei der Inspiration doch um die ganz individuelle Schöpferkraft? Wird heute Abend im Akademiegebäude am Gendarmenmarkt ausgeleuchtet, wo in vier Kurzvorträgen der Begriff der Inspiration in den Künsten und Wissenschaften im Spannungsfeld von Theologie und Kreativitätspsychologie diskutiert wird, vom sagenhaften „Kuss der Muse“ bis zu William Faulkners „chemischer Analyse der sogenannten dichterischen Inspiration“, die für den trinkfreudigen Schriftsteller aus „99 Prozent Whisky und einem Prozent Schweiß“ bestand. TM

■ Inspiration in den Künsten und Wissenschaften: Akademiegebäude am Gendarmenmark, Markgrafenstraße 38. Montag, 19 Uhr. Eintritt frei. www.bbaw.de