Zwei Polizisten bei Anschlag auf Mallorca getötet

SPANIEN Behörden sperren Flughafen und Häfen der Urlauberinsel, um Flucht der Täter zu verhindern

MADRID afp/taz | Bei einem Autobombenanschlag vor einer Kaserne der Guardia Civil auf der spanischen Ferieninsel Mallorca sind am Donnerstag zwei Polizisten getötet worden. Laut der Regionalregierung wurden auch mehrere Menschen verletzt. Die Explosion ereignete sich im Touristenort Palmanova, der zur Gemeinde Calviá gehört, unweit der Inselhauptstadt Palma de Mallorca.

Nach dem Anschlag sperrten die Behörden die Ferieninsel Mallorca ab. Der Flughafen und die See- und Jachthäfen würden dichtgemacht, damit die „Terroristen“ nicht fliehen könnten, teilte die Präfektur am Donnerstag mit. Wie lange diese Maßnahme andauern solle, die in der jetzigen Hauptreisesaison erfolgt, blieb zunächst unklar. Der Flughafen von Mallorca ist während der Feriensaison einer der Airports mit dem höchsten Passagieraufkommen in Europa.

Der Sprengsatz war unter dem Fahrzeug der Opfer befestigt. Ein Augenzeuge berichtete, das Allradfahrzeug sei in die Luft geschleudert worden. Danach habe er eine Rauchsäule gesehen. Die Methode, Sprengsätze an Fahrzeugen der spanischen Sicherheitskräfte anzubringen und fernzuzünden, wurde wiederholt von der baskischen Untergrundorganisation ETA angewendet. Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, zunächst lägen keine Erkenntnisse vor, dass Deutsche von dem Anschlag betroffen seien. Das Generalkonsulat sei mit dem Fall befasst und stehe in engem Kontakt zu den spanischen Behörden. Palmanova gehört zur Gemeinde Calvià, unweit der Inselhauptstadt Palma de Mallorca.

Erst am Mittwoch waren durch eine Autobombe vor einer Kaserne im nordspanischen Burgos 64 Menschen verletzt worden. Die Regierung schrieb den Anschlag der ETA zu, die am Freitag den 50. Jahrestag ihrer Gründung begeht. Seit Jahrzehnten kämpft die Gruppe gewaltsam für die Unabhängigkeit des Baskenlandes im Norden von Spanien sowie im Süden Frankreichs. Bisher war Mallorca kein größeres Operationsgebiet der ETA. Diese agiert hauptsächlich im Baskenland, in Madrid und Barcelona. Allerdings gab es in der Vergangenheit auch schon mehrere der ETA zugeschriebene Anschläge in Ferienorten an der Mittelmeerküste. HAN