Editorial

Es geht um Liebe. Es geht um Leidenschaft, Intrigen, das Ende der Welt – vielleicht sogar um den Tod. Dann ertönen die sanften Streicher, die Guten überleben doch, die Liebenden finden sich, der rettende Kuss. Heimlich schniefen wir in unser Taschentuch und sagen dann wieder emotional cool positioniert: Boah, ist das kitschig!

Aber Happy Ends gibt es nicht nur in Hollywood – und vor allem nicht nur in Filmen. Sie passieren ständig im wirklichen Leben und wir haben sie aufgespürt. Wir – das sind zehn Studentinnen des Masterstudiengangs Kulturjournalismus an der Universität der Künste in Berlin.

In dieser Beilage erzählen und analysieren wir, wie ein Ende happy wird, wo es in Wahrheit vorkommt und was wir selbst tun können, damit es uns über den Weg läuft. Wir fragen etwa einen Filmwissenschaftler, wo das Happy End herkommt, und streiten darüber, ob Geschichten immer ein gutes Ende brauchen.

Heimlich wissen wir natürlich, dass das wirkliche Ende erst der Tod ist. Alles andere ist nur ein Zwischenstopp. Wir haben ein Hospiz besucht, vor dem man keine Angst haben muss.

Weil wir uns dem Happy End verschrieben haben, gibt es auch am Ende dieser Beilage das große Finale, in dem zwei Liebende sich nach herzzerreißender Dramatik die ewige Treue schwören. Es geht aber auch eine Nummer kleiner. Wie uns ein Psychologe erklärt, läuft uns das Happy End ständig über den Weg. Wir drängen darauf, Dinge abzuschließen – das kann das Austrinken einer Kaffeetasse sein, sogar so etwas macht uns glücklich.

Ein großartiges Ende hat jede schon einmal erlebt. Die persönlichen Happy Ends der Redakteurinnen stehen auf unserer Internetseite.

Viel Spaß beim Lesen!