ARD-VERLEGER-STREIT
: Text muss sein

Der interne Streit in der ARD um Zugeständnisse an die Zeitungsverleger im Internet ist alles andere als beigelegt. Die ARD-weite „Redaktionskonferenz Online“ (RKO) fordert den stellvertretenden ARD-Vorsitzenden und SWR-Intendanten Peter Boudgoust weiterhin auf, der gemeinsamen Erklärung von ARD und ZDF mit dem Bundesverband deutscher Zeitungsverleger „nicht zuzustimmen“.

Die öffentlich-rechtlichen Sender wollen bis Karneval ein gemeinsames Papier mit den Verlegern unterzeichnen, dass die jeweiligen Onlineschwerpunkte festschreibt. Danach sollen sich ARD und ZDF vor allem auf Video- und Audioangebote konzentrieren und die Zeitungsverlage auf Text setzen.

„Die aktuelle journalistische Arbeit“ für die Onlineangebote der ARD „kann nicht auf eine eigenständige redaktionelle Berichterstattung in Textform verzichten oder diese zur Ausnahme machen“, merkt die RKO an. Mit dem Agree werde versucht, „einen Markt aufzuteilen, den andere längst beherrschen“, schreibt die RKO mit Blick auf Google, Facebook & Co. „Gemeinsame, für die demokratische Entwicklung der Bundesrepublik wichtige Themen vermisst man. Es wird leider nichts gesagt über die Rolle der Qualitätsmedien in Bezug auf die digitale Revolution und die vier globalen Konzerne, über Netzneutralität, Urheberrecht und Datenschutz.“ STG

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