Kölner DGB: Mit den „Bläck Föös“ heraus zum 1. Mai

Kapitalismuskritik, wie sie derzeit dank SPD-Chef Franz Müntefering in aller Munde ist, wird es auch auf der Kölner 1. Mai-Demo am Sonntag geben. Denn die Auswüchse eines profitgierigen „Raubtierkapitalismus“ (Peer Steinbrück) kann man auch in Köln spüren, sagte Kölns DGB-Chef Wolfgang Uellenberg-van Dawen gestern im Hans-Böckler-Haus. Gemeint waren damit vor allem die anstehenden Entlassungen beim Heinrich Bauer Verlag und die drohende Standortschließung der Linde Kältetechnik in Sürth. „Die Menschen sind zornig und verbittert, dass die Arbeitgeber immer dreistere Forderungen stellen“, so Uellenberg. Trotzdem werde wohl weder am Sonntag noch danach „der Kapitalismus abgeschafft“, prophezeite er. So wollen denn auch die Gewerkschaften am 1. Mai wenig revolutionär für einen „fairen Interessenausgleich“ zwischen Arbeit und Kapital demonstrieren. Allerdings erwartet der DGB trotzdem von der SPD-geführten Regierung, dass den starken Münte-Sprüchen jetzt auch ein paar Taten folgen. Denn: „Die Heuschrecken hat die Bundesregierung mit ihrer Steuer- und Finanzpolitik selber angeworben.“ Eine Forderung Uellenbergs an Berlin: die Einführung eines tariflichen Mindestlohns für alle. Das Motto des diesjährigen Arbeiterkampftages: „Deine Arbeit – Deine Würde – Mit uns!“. Los geht‘s um 11 Uhr am Hans-Böckler-Platz, die Abschlusskundgebung beginnt um 13 Uhr am Heumarkt. Und um 16 Uhr spielen die „Bläck Föös“. SUG