Erklärung pro Schokoladen

MITTE KünstlerInnen fordern Erhalt des Kulturprojekts

Zahlreiche Künstler fordern in einer gemeinsamen Erklärung den Erhalt des Schokoladens im Bezirk Mitte. Gegen das Kulturprojekt, eines der letzten Relikte der Besetzerjahre in Mitte, läuft seit 2008 ein Räumungsverfahren. Vor wenigen Tagen hatte Baustaatssekretär Ephraim Gothe (SPD) mitgeteilt, dass es erneute Gespräche mit dem Eigentümer der Immobilie gebe. Stimme dieser einem Grundstückstausch zu, sei eine Rettung des Schokoladens eventuell möglich.

Zu den über 50 Unterzeichnern der Solidaritätserklärung der KünstlerInnen aus dem Umfeld der Berliner Lesebühnen zählen die Autorin Judith Hermann, die Autoren Wladimir Kaminer und Jakob Hein, der Liedermacher Manfred Maurenbrecher und der Kabarettist Horst Evers.

In der Erklärung heißt es, man sehe mit Wut, „wie das allgemeine und für alle Bevölkerungsschichten geltende ‚Recht auf Stadt‘ immer mehr zum Privileg der Gut- und Besser- und Bestverdiener“ zu werden drohe. Ohne Orte wie den Schokoladen wären die Berliner Lesebühnen nie entstanden. Nun drohe sich die östliche Innenstadt „einem Zustand der Stagnation“ zu nähern. Die Unterzeichner rufen außerdem dazu auf, sich an den geplanten Demonstrationen zum Erhalt des Schokoladens zu beteiligen.

Eine Demo gegen die Räumung des Schokoladens ist vom Klub der Republik für Dienstag nächster Woche um 17.30 Uhr an der Pappelallee 81 geplant. (taz)