Krise kommt im Osten an

KONJUNKTUR Industrieproduktion in Ostdeutschland geht zurück. Weniger Erwerbstätige als 2007

BERLIN dpa/taz | Die Zahl der Erwerbstätigen im Osten Deutschlands wird nach Ansicht des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in diesem Jahr unter das Niveau von 2007 fallen. In der zweiten Jahreshälfte werde sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt deutlich verschlechtern, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Prognose.

Die Volkswirte gehen auch davon aus, dass die neuen Länder von der globalen Finanzkrise stärker betroffen sind als zunächst angenommen. Sie rechnen nun damit, dass die Produktion im Osten in diesem Jahr um 4,5 Prozent sinkt. Dass ein Viertel der Exporte nach Osteuropa geht, erweise sich derzeit als Nachteil, da diese Märkte besonders von den Folgen der Finanzkrise betroffen seien.

Produktion und Einkommen würden in der Krise pro Kopf sinken, wegen der rückläufigen Einwohnerzahl aber weniger als im Normalfall, analysiert das Institut. Gegenüber Westdeutschland, in dem die Pro-Kopf-Größen stärker fallen, verkürze sich damit rechnerisch der Rückstand Ostdeutschlands, so das Institut. „Ein wirkliches Aufholen bedeutet das jedoch nicht, da diese Entwicklung mit Wohlstandsverlusten einhergeht.“ ROT