Handys abschieben

Siemens will seine Mobilfunksparte ausgliedern. Denn wegen andauernder Verluste sank der Konzerngewinn

BERLIN taz/ap ■ Siemens wird seine Handysparte nicht schließen. Allerdings soll die Sparte in ein eigenständiges Unternehmen ausgegliedert werden, das Siemens dann gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern betreiben will. Vorstandschef Klaus Kleinfeld sagte, dass gegenwärtig noch verhandelt werde. Namen nannte er aber nicht. In Presseberichten tauchte jüngst immer wieder Motorola als möglicher Partner auf.

Hintergrund sind andauernde Verluste im Handygeschäft. Ein Softwarefehler bei der 65er-Reihe im letzten August habe zu Mehrkosten und Verkaufseinbrüchen geführt, von denen sich die Sparte „nie wieder richtig erholt“, sagte Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger.

Unter anderem wegen dieser Probleme und wegen des Verlusts beim IT-Dienstleister Siemens Business Services (SBS) sank der Gewinn des Konzerns trotz gestiegener Gesamtumsätze im zweiten Quartal um rund 3 Prozent auf 781 Millionen Euro. Die übrigen 11 Geschäftsbereiche waren aber in den schwarzen Zahlen, auch die Bahntechnik, die im Vorjahreszeitraum noch wegen defekter Combino-Straßenbahnen 298 Millionen Euro Verlust gemacht hatte. Besonders profitabel waren die Automatisierungstechnik, der Kraftwerksbau und die Medizintechnik. STEP