VILLAGE VOICE 2: Kunstvoll verbundene Stimmen und schräge Töne ergeben interessanten Pop
Es soll Gordon Raphael, Produzent der Strokes, gesprochen und Super700 bescheinigt haben: „Das ist die Musik der Zukunft.“ Man muss nicht viel geben auf solche Zitate, vor allem nicht, wenn sie von den Gelobten selbst kolportiert werden. Tatsächlich klingt die Band um Ibadet, Ilirjana und Albana Ramadani auf ihrem ersten Mini-Album „When Hare And Fox Had Fun“ erst einmal nicht, als ob sie die Popmusik revolutionieren sollte. So aber, wie sich die Stimmen der drei Schwestern kunstvoll ineinander verschränken, während die Band ein hochartifizielles, von Jazz-Harmonien und schrägen Tönen getragenes Songgerüst nach dem anderen errichtet, wachsen Super700 mit jedem weiteren Hören. Das Septett schafft es, ob in schnelleren Songs wie „I Love You“ oder in Balladen wie „Golden Days“, ausreichend eingängig zu bleiben, um als Pop durchzugehen, gleichzeitig im Hintergrund so lange rumzukomplizieren, dass es nicht langweilig wird, und dabei noch Atmosphären zu schaffen, die nicht ständig wie ein Norah-Jones-Klischee wirken. Womöglich wohnen wir ja tatsächlich der Geburt einer großen Popband bei. Womöglich auch nicht. Aber das Versprechen, die Erwartung, die sind doch eh das Schönste. TO
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