Spektakel auf Schalke

Felix Magath war zurück auf Schalke, und 61.500 Zuschauer hatten ihren Spaß. Der ehemalige Trainer und sein neuer Klub, der VfL Wolfsburg, wurden gestern standesgemäß empfangen – und mit 4:0 abgefertigt.

Vor dem Spiel hatte Magath, der Schalke vor elf Monaten im Streit verlassen hatte, noch versucht, gut Wetter zu machen. Er freue sich, sagte er süffisant, sie alle wiederzusehen, vor allem den Zeugwart, den Busfahrer und „Spieler wie Raúl“. Die Freude blieb einseitig, und sie währte nur kurz: Es waren noch keine zehn Minuten gespielt, da drückte ausgerechnet Raúl nach einer Ecke den Ball über die Linie, Magath verzog keine Miene.

Es war das berühmte Tor, das dem Spiel guttut. Das zweite Tor, das nur fünf Minuten später fiel, tat dem Spiel sogar noch besser. Denn nach dem 2:0 durch Klaas Jan Huntelaar fügte sich der VfL Wolfsburg mitnichten in die Niederlage, gab alle taktische Zurückhaltung auf, die ihm Magath wahrscheinlich verordnet hatte, und stürmte lustig nach vorn – was wiederum der Heimmannschaft ungewohnte Räume eröffnete. Die Folge war ein wild hin und her wogendes Spektakel.

Moderner Fußball sieht zwar vermutlich anders aus, dieser hier aber war besonders gut anzusehen. Die riesenhaften Löcher im Mittelfeld wurden schnell überbrückt, hundertprozentige Chancen auf beiden Seiten im 3-Minuten-Takt vergeben: Mario Mandzukic drosch den Ball freistehend aus zehn Metern über Schalker Latte, Diego Benaglio hielt einen von Huntelaar getretenen Handelfmeter.

Den Unterschied zwischen den beiden Mannschaften machte vor allem die Chancenverwertung aus: Für Schalke trafen noch Joel Matip (49.) und Huntelaar (72.), für Wolfsburg niemand. Aber das Spiel hätte auch gut und gerne 8:5 ausgehen können. TO