savina yannatou

„Frühling in Saloniki“ lautete der Titel des Albums, mit dem die griechische Sängerin Savina Yannatou vor zehn Jahren schlagartig berühmt wurde. Und „Primavera en Salonico“ heißt die Band, mit der sie sich umgibt, um traditionellen Liedern aus der Mittelmeerregion ein neues Leben einzuhauchen.

Den Anfang machte das Ensemble um den Komponisten, Musikwissenschaftler und Musiker Kostas Vomvolos, indem es sephardische Lieder aus Thessaloniki zusammentrug, die an das jüdische Erbe der Stadt erinnern. Über 400 Jahre lang war Saloniki im osmanischen Reich als Zufluchtsort für Juden von der iberischen Halbinsel eine kosmopolitische Metropole gewesen, bevor der Einmarsch deutscher Truppen 1941 dieser Epoche ein jähes Ende setzte. „Primavera en Salonico“ wurde in Griechenland enthusiastisch aufgenommen und machte die Sängerin bald auch im Ausland bekannt.

Mit „Songs of the Mediterranean“ setzte Savina Yannatou ihre musikalische Spurensuche rund ums Mittelmeer fort und fahndete nach Gemeinsamkeiten im musikalischen Gedächtnis zwischen Gibraltar und der Levante. Kürzlich ist ihre erste Studioarbeit für das Münchner ECM-Label erschienen: „Sumiglia“ versammelt traditionelle Songs von Korsika und Palästina bis zur Ukraine, und ihr Ensemble erkundet, mit Instrumenten wie Ud oder Ney, das offene Feld zwischen nahöstlichen Maqam-Strukturen, Folklore und moderner Jazz-Improvisation. BX