Lagos–Köln und zurück: Die Brüder Adé Bantu und Don Abi

Die Brüder Adé und „Don Abi“ Ogukoya waren fleißig in den letzten Monaten. Erst erschien im Herbst des letzten Jahres das Debüt ihrer gemeinsamen Band Bantu. Dann wirkten sie am neuen Album der afrodeutschen Rap-Allianz Brothers Keepers mit, einem Projekt, das sie gemeinsam begründet haben. Und im kommenden Monat erscheint das Album „Fuji Satisfaction“ (Piranha), das sie in Lagos aufgenommen haben und Bantu im Soundclash mit Nigerias Star der Fuji-Musik, Adewale Ayuba, präsentiert.

Die vielen Projekte reflektieren die beiden Seiten des Brüderpaars: Zum einen zählen sie zu den Pionieren der deutschen Rap-Szene, seit sie vor über zehn Jahren in Köln die HipHop-Jazz-Formation „Weep not Child“ aus der Taufe hoben. Zum anderen hatten sie mit ihrer Band Bantu – zu deren Urbesetzung einst auch Patrice (siehe Interview) gehörte – vor allem in Nigeria durchschlagenden Erfolg. Während Bantu in Deutschland noch immer der Ruf von Underground-Heroen anhaftet, werden sie in Westafrika inzwischen wie Weltstars gehandelt und spielen vor vollen Arenen.

Entsprechend klingt die Mischung aus Afrobeat, HipHop und Reggae auf dem in Nigeria aufgenommenen Album „Fuji Satisfaction“ auch eine Spur entfesselter als auf der Studio-Produktion „Bantu“. Seit kurzem gehen die beiden Brüder stärker getrennte Wege. Auf der Bühne – und damit in ihrem wirklichen Element – kann man die beiden Brüder aber häufig genug noch zusammen erleben.