„Beteiligung erwünscht“

Präsentation von Ideen zur Hamburger Innenstadt

■ 54, Oberbaudirektor. Neben klassischen Gebäuden schätzt er die Elbphilharmonie als „baukulturelles Zeichen unserer Zeit“.

taz: Herr Walter, das Innenstadtkonzept fordert mehr Leben in der City. Wie kann das gelingen?

Jörn Walter: Die wichtigste Maßnahme ist mehr Wohnen. Wir haben in der Altstadt eine zu einseitige Nutzung. Wir könnten auch ein bisschen mehr Gastronomie und Kleinkunst gebrauchen.

Wie stehen die Chancen für neue Sozialwohnungen in dieser attraktiven Lage?

Sozialer Wohnungsbau ist geplant. Das Problem sind die hohen Bodenwerte in dieser Lage. Deshalb kann es nur zum Teil geförderten Wohnraum geben.

Zentrumsnahe Einzelhandelsflächen sind sehr gefragt. Ist dafür noch Platz?

Ja, es gibt hier viele Straßenzüge, die keine Geschäfte in den Erdgeschossen haben, da sehe ich noch großes Potenzial. Das gilt auch für die Verbindungswege zwischen Zentrum und Hafencity.

Also City-Hochhäuser abreißen?

Zwingend ist es nicht, aber man könnte dann deutlich mehr Wohnungen unterbringen. Auch die Passage ist eine städtebauliche Fehlkonstruktion, sie ist unattraktiv und führt ins Nichts. Die Wege dort sind dunkel, es gibt keine Geschäfte, nur Hinterhöfe und Garagenzufahrten.

In den Workshops waren die Bürger gefragt. Sind Sie mit der Beteiligung zufrieden?

Ich bin sehr zufrieden mit der Beteiligung von Verbänden und Fachleuten. Bei den Bürgern hoffen wir im weiteren Verfahren auf mehr Beteiligung.

Was geschieht mit den Ergebnissen der Workshops?

Auf Grundlage dieser und weiterer Workshops werden dann die Entwurfspläne überarbeitet. Das neue Konzept ist eine Leitlinie für die Innenstadtgestaltung.

INTERVIEW: JDI

Präsentation der Workshops zum Innenstadtkonzept: 18 Uhr, Patriotische Gesellschaft, Trostbrücke 6