Umweltschutz für Arme

HARTZ IV Kostenlose Energieberatung

Einträchtig saßen sie nebeneinander, die VertreterInnen von SWB und der Verbraucherzentrale, die sich sonst meist nur vor Gericht treffen – um über Gaspreise zu streiten. Doch diesmal geht es um eine kostenlose Energieberatung für gut 40.000 Bedürftige in Bremen. Nein, betont Irmgard Czarnecki, die Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale, das sei durchaus „kein Kooperationsprojekt“ mit dem Energieversorger. Sondern ein „bundesweites Modellprojekt“ mit dem Sozialressort und Bundesministerien.

Wer von Hartz IV, Sozialhilfe oder Grundsicherung leben muss und also Stromkosten aus dem Regelsatz tragen muss, Heizkosten pauschaliert bezahlt bekommt, der kann seit 1. Juli eine umfassende Energieberatung bei der Verbraucherzentrale in Anspruch nehmen. Und bekommt dann – ebenfalls gratis – ein so genanntes „Energiespar-Starter-Paket“ der SWB. Es besteht aus einer Energiesparlampe, einer abschaltbaren Steckerleiste, einem Thermometer sowie einem Hydrometer.

3.000 Energieberatungen macht die Verbaucherzentrale jährlich, doch das reiche nicht aus, um die bis 2020 gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen, sagt Czarnecki – zumal da meist nur Haus- und Arbeitsplatzbesitzer kommen. Dabei wohnten gerade Bedürftige oft in energetisch minderwertigen Häusern. „Fast immer kann man sparen“, sagt Czarnecki, schon weil im Schnitt jede zweite Nebenkostenabrechnung fehlerhaft sei. Auch bei den Stromkosten könnten die durch Anbieterwechsel eingesparten Beträge schnell 100 Euro ausmachen. mnz