Kultur-Ruhrgebiet weiter auf dem Weg

Bundesrat billigt Kulturhauptstadt-Bewerbung von Essen und Görlitz. Jetzt muss auf EU-Ebene im nächsten Jahr nur noch eine hochkarätige Expertenrunde vom kulturellen Strukturwandel im Ruhrgebiet überzeugt werden

Das Ruhrgebiet hat eine weitere Hürde auf dem Weg zur Europäischen Kulturhauptstadt 2010 genommen. Erwartungsgemäß hat der Bundesrat die Bewerbungen von Essen und Görlitz gebilligt. Die Bewerbungen werden jetzt der EU- Kommission vorgelegt. Eine internationale Jury entscheidet im kommenden Jahr darüber, welche der beiden deutschen Städte endgültig den Zuschlag erhält. Insgesamt hatten sich zehn deutsche Städte und Regionen beworben, darunter Bremen, Braunschweig, Karlsruhe, Potsdam und Regensburg.

„Das ist ein guter Tag für die Kultur im Ruhrgebiet und im ganzen Land“, sagt der nord-rhein-westfälische Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD). Die Entscheidung verstärke die Aufbruchstimmung in der Region. Der Essener Kulturdezernent Oliver Scheytt will nun „mit voller Kraft“ in die Phase der Bewerbung auf EU-Ebene einsteigen. „Erneut wird es darum gehen, eine hochkarätige Expertenrunde davon zu überzeugen, dass wir wir der geeignetste Kandidat sind“, sagt er. Die Region setze darauf, dass sich das Gremium vor Ort davon überzeugt, dass im Ruhrgebiet Kultur in exemplarischer Weise Motor des Strukturwandels sei. Von 2009 bis 2019 wird es jährlich zwei Träger des Titels der Europäischen Kulturhauptstadt geben, um die zehn neuen EU-Länder in das Projekt einzubinden.

2010 wird neben Deutschland auch Ungarn eine Kulturhauptstadt stellen. In Deutschland trugen zuletzt Berlin (1988) und Weimar (1999) den Titel. In diesem Jahr ist das irische Cork die Europäische Kulturhauptstadt, 2006 ist Patras in Griechenland an der Reihe. PEL