Tschemi chatia ssamschoblo

Wenn man sich ein wenig vorbereiten möchte auf den Abend, könnte man sich zum Beispiel diese Zeilen einprägen: „Tschemi chatia ssamschoblo, ssachate mteli kweqana.“ Das ist die deutsche Transkription aus dem Georgischen, was übersetzt heißt: „Meine Heimat ist meine Ikone, und die ganze Welt ist ihr Schrein.“ Womit man schon die ersten Zeilen der Nationalhymne Georgiens zusammen hat, die in dem Land gern gesungen wird. Bei offiziellen Anlässen sowieso, aber auch bei Geburtstagen, Hochzeiten oder einfach mal zwischendurch. Und auch in dem kurzen Film „Georgian Anthem“ von dem multimedialen Performencekollektiv Khinkali Juice, die mit diesem Singen auf den Umstand verweisen, dass man sich mit der Hymne wenigstens eine Illusion der Unabhängigkeit erhalten will, während in der Realität das Land doch eher vom Geld und den politischen Entscheidungen der EU und USA abhängig ist. Zu sehen ist der Film am Freitag im Brotfabrik-Kino, um 18 Uhr bei dem „East Mission“-Programm mit Filmen und Videos von jungen georgischen Künstlerinnen, die den Veränderungen der eigenen Lebenswelten durch den politischen Systemwechsel Georgiens 1989 nachgehen. Und am Samstag (18 Uhr) folgt bei „East Mission“ mit dem Langfilm „Trigger Tiger“ von Salome Machaidze eine Meditation über Gewalt, Mythologie und Malerei. An beiden Abenden werden die Künstlerinnen anwesend sein. TM

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