„Unzulässiges Vorpreschen“

Uni-Rektor Wilfried Müller fordert Studiengebühren – darf das aber nicht, findet der AStA

Bremen taz ■ Für „sozial abgesicherte Studiengebühren“ hat sich der Rektor der Universität Bremen, Wilfried Müller ausgesprochen. Müller ist gemeinsam mit anderen Unirektoren Mitautor eines Thesenpapiers der Volkswagenstiftung. Darin finden sich „zwölf Empfehlungen für ein zukunftsfähiges Wissenschaftssystem“ wieder.

Für den AStA der Universität Bremen ist Müller damit einen Schritt zuweit gegangen. „Es gibt keinerlei Beschlusslage innerhalb der universitären Gremien, die das Vorpreschen Müllers legitimiert“, protestiert AStA-Sprecher Jan Boenkost. Deswegen müsse auf der nächsten Sitzung des Akademischen Senates am 18. Mai geklärt werden, ob Müller sich überhaupt für allgemeine Studiengebühren einsetzen dürfe. Hierzu liegt eine Anfrage des AStA vor.

„Der Rektor stellt sich mit der Initiative ganz offensichtlich seien private Meinung vor die Interessen der Universität mit ihren 23.000 Studierenden“, so Boenkost. Er verweist auf eine derzeit tagende „Sachverständigengruppe“, deren Aufgabe es sei, in einem „ergebnisoffenen“ Prozess die Frage der Studiengebühren neu zu diskutieren.

Unterstützung erfuhr Müller unterdessen vom RCDS-Landesvorsitzenden Malte Engelmann. Die Universität Bremen müsse finanziell wesentlich besser ausgestattet werden, so Engelmann – und Studiengebühren gehörten selbstverständlich dazu. frs