US-Soldaten in Kolumbien festgenommen

Fast 33.000 Schuss Munition in Ferienwohnung gefunden: Verdacht auf Waffenschmuggel für rechte Paramilitärs

BUENOS AIRES taz ■ Zwei US-Soldaten sind von der kolumbianischen Polizei am Mittwoch wegen Verdachts des Waffenschmuggels für die rechtsextremen Paramilitärs festgenommen worden. Dies teilte ein Polizeisprecher am Mittwoch mit. Die US-Botschaft in der Hauptstadt Bogotá bestätigte die Festnahme. Ein Prozess in Kolumbien bleibt den beiden erspart: Sie werden den US-Behörden überstellt. Gemäß eines Abkommens aus dem Jahr 1974 genießen in Kolumbien stationierte US-Soldaten diplomatische Immunität.

In der von Allan Norman T. und Jesús H. angemieteten Ferienwohnung in Carmen de Apicalá, 80 Kilometer westlich von Bogotá, wurden 29 Metallkisten mit insgesamt 32.900 Schuss Munition beschlagnahmt. Die beiden US-Soldaten beteuerten bei ihrer Festnahme, Militärausbilder in Tolemeida zu sein, der größten Kaserne Kolumbiens.

Die kolumbianische Polizei vermutet, dass dies nicht der erste Waffendeal zwischen US-Soldaten und den Paramilitärs ist. In Kolumbien sind im Rahmen des Plan Colombia etwa 500 US-Militärberater offiziell im Einsatz. Weitaus höher ist die Zahl der Mitarbeiter von US-Sicherheitsfirmen, die vom Pentagon als Privatarmeen angeheuert werden. INGO MALCHER