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Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Eigentlich könnte man Phil Minton schon als Shoegazer bezeichnen, wie er da so sitzt auf seinem Stuhl, in sich versackt und eben auf seine Schuhe starrt. Dabei grummelt er vielleicht und krächzt leise vor sich hin, bis er sich plötzlich rüttelt und die unglaublichsten Töne vom Körper schüttelt. Ein Jaulen. Heulen kann er wie ein Hund und notfalls auch gepflegt den Schubert singen, wozu es aber am Samstag wohl kaum kommen wird, weil Phil Minton da im Exploratorium mit dem Trompeter Axel Dörner und Thomas Lehn am Analogsynthesizer im Trio TOOT eben die radikale Geräuschmusik durcharbeitet. Auch visuell mit Minton ein Erlebnis. Und später am Abend kann man bei der „At The Soul Inn“-Party im Lido mit Nick Waterhouse einen Musiker begucken, der optisch als ein wiedergeborener Buddy Holly durchgeht und überhaupt daran erinnert, dass R&B halt auch für Rhythm & Blues steht, diese aus heutiger Sicht durch Mark Ronson, Amy Winehouse und so weiter gar nicht mehr so altmodische Musik, die bei Waterhouse mit korrektem Hüftschwung und ohne irgendwelches modisches Fingerschnippen kommt. Im Badehaus auf dem RAW-Gelände am Mittwoch dann eine momentan recht beliebte Kombination, Frau und Mann, die bei Maren Montauk (ist gleich Maren Kessler und David Schwarz) aber mal nicht nach Electrorock und Krawall klingt. Sondern nach Kunstlied, dem man allerdings alle Betulichkeit entzogen hat. Das ist virtuos quengelnd, dunkel rockend, experimentell die Genre-Versatzstücke verrückend. Und mehr als nur interessant. Am Donnerstag schließlich muss man schon in den Festsaal Kreuzberg zu der Benefiz-Gala für das Rauchhaus dort, die mit Stereo Total, dem Kreuzberger Nasenflötenorchester, der famosen French-Beat-Band Petting und anderen mehr beste Abwechslung verspricht.

■ TOOT: Exploratorium, Sa., 20 Uhr. 10/8 €

■ Nick Waterhouse: Lido, Sa., 23 Uhr. 10 €

■ Maren Montauk: Badehaus, Mi., 20 Uhr

■ Rauchhaus-Gala: Festsaal Kreuzberg, Do., 19 Uhr. 7 €

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