Die Rebellen ziehen ab

SYRIEN Nach vierwöchiger Belagerung verlassen Kämpfer das Stadtviertel Baba Amr in Homs

BEIRUT/DAMASKUS rtr/afp | Nach wochenlanger Belagerung und heftigen Kämpfen mit Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad haben sich die Rebellen aus dem Stadtviertel Baba Amr in Homs zurückgezogen. Aktivisten mit Kontakten zu den Kämpfern berichteten gestern, nur noch wenige Rebellen seien in Baba Amr geblieben, um den „taktischen Rückzug“ ihrer Kameraden abzusichern.

Die Sicherheitskräfte belagerten Baba Amr 27 Tage lang und beschossen das Viertel nach Berichten der Opposition auch am Donnerstag. Schneefall habe die Offensive verlangsamt, aber auch die Lage für die eingeschlossenen Zivilisten verschlimmert. Es fehlten Wasser, Nahrungsmittel, Treibstoff und Elektrizität, berichteten Aktivisten. Sie forderten Hilfsorganisationen auf, den 4.000 Bewohnern des Viertels zu helfen.

Die Kämpfer warnten die Regierungstruppen in einer Erklärung vor Racheakten an der Bevölkerung. Das Regime sei für die Sicherheit der Zivilisten verantwortlich, hieß es. Ein Oppositioneller berichtete, die Soldaten seien nach dem Rückzug der meisten Rebellen aus allen Richtungen in Baba Amr eingerückt und verfolgten verbliebene Kämpfer. Mindestens 17 Rebellen seien getötet worden. Aus Sicherheitskreisen in Damaskus hingegen hieß es, Baba Amr werde vollständig von der regulären Armee kontrolliert. Berichte aus Homs lassen sich nur schwer überprüfen, weil die syrische Regierung die Berichterstattung aus dem Land streng kontrolliert.

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