Die Tehrik-e-Taliban

DELHI taz | Baitullah Mehsud war der Anführer der Tehrik-e-Taliban Pakistan (TTP, Talibanbewegung in Pakistan). Im Dezember 2007 hatten sich ca. drei Dutzend Islamistenmilizen im Nordwesten Pakistans zu dem Verband zusammengetan und Mehsud, der seine Machtbasis im Stammesgebiet Südwaziristan hatte, zum Anführer gewählt.

Die meisten der Milizen hatten sich seit dem Einmarsch der US-geführten Truppen in Afghanistan gebildet und rasch im gesamten Stammesgebiet (Fata) an der Grenze zu Afghanistan ausgebreitet. Die Region ist offiziell zwar halbautonom, wurde von Islamabad aber de facto nicht kontrolliert. Zahlreiche Dschihadi-Kämpfer aus dem Ausland schlossen sich den Milizen an. Die häufig halbkriminellen Organisationen setzten sich in der Region durch, indem sie Hunderte der Stammesältesten töteten. Ihre Gebiete kontrollierten sie mit äußerster Gewalt. Al-Qaida und die afghanischen Taliban nutzen bis heute Südwaziristan als Rückzugsgebiet. Langsam drangen die Islamistenmilizen auch in andere Regionen im Nordwesten des Landes vor. Im Swat-Tal errichtete Milizenchef Mullah Fazlullah ein Terrorregime. Als Taliban-Kämpfer in die Region Buner vordrangen, setzte die Armee zu einer massiven Offensive gegen die Militanten in Buner und im Swat-Tal an, die bis heute andauert. In Südwaziristan bringt sich das Militär seit einigen Wochen in Stellung. ZAS