„Wir können auch öko!“

Bremer Kleingartenvereine präsentieren sich

taz: Herr Apfel Baum, …

Apfel Baum: Seh ich gut aus?

Bitte?

Ob ich gut aussehe, schön ausgelichtet, runde Krone, kräftiger Stamm, gesunde Früchte – schon, oder? Ich bin ein ganz ein Hübscher.

Sicher, vor allem für Ihr Alter. Aber warum ist das so wichtig?

Weil mich doch heute die Bewertungskommission besuchen kommt.

Welche Kommission?

Die vom Kleingarten-Landeswettbewerb „Natur und Garten“ natürlich. Lesen Sie keine Zeitung?

Aber die muss doch heute sieben Kleingartenvereine in acht Stunden abschreiten. Und morgen und übermorgen noch einmal zwölf. Ich bezweifle, dass die Damen und Herren viel Zeit haben werden, sich mit Ihnen zu beschäftigen.

Ja, aber was wollen die denn sonst angucken, wenn nicht mich?

Wie attraktiv die Anlage für die Allgemeinheit ist, ob der Verein Migranten und junge Familien integriert, sein Vereinsheim in Schuss hält und mehr Aktivitäten anbietet als zur sonntäglichen Gemeinschaftsarbeit anzuhalten.

Sie haben etwas Wichtiges vergessen.

Na?

Punkt vier: Die „naturnahe Anlagengestaltung und -pflege“! Das hätten Sie nicht gedacht, was?

Was hätte ich nicht gedacht?

Dass man bei uns auch Wert auf Öko legt!

Und den Jägerzaun mit umweltfreundlicher Farbe lackiert?

Typisch taz, immer rumätzen. Nein, ich meine die Totholzecken für die kleinen Tierchen und Krabbelkäfer und Hecken mit heimischen Gehölzen, damit die Vögel was zu knabbern haben.

Nie wieder Kirschlorbeer?

Na, wir wollen mal die Laube im Garten lassen. INTERVIEW: EIB