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: Groschenfilm

„Das letzte Kapitel“, Sa., 20.15 Uhr, ZDF

Martin, Volker und Achim sind eigentlich dicke Freunde. Martin hat gerade seinen ersten Roman vollendet, doch nach entsprechender Feier stirbt er bei einem Unfall. Da veröffentlicht Volker (Nicki von Tempelhoff) das Buch – unter seinem eigenen Namen. Man ahnt es: Der Roman wird zum Verkaufsknüller. Und der vom Ruhm berauschte Volker überredet Achim (Benjamin Sadler) – bisher Autor billiger Schundromane –, künftig sein Ghostwriter zu sein. Irgendwann kommt noch Nadja Auermann als Nora ins Spiel, sie wird zur Managerin des Schwindelduos.

Es sind schon spannende Thriller aus plumperen Stoffen geschneidert worden. Allerdings dürfen dann nicht dauernd Sätze fallen wie „Du bestiehlst einen Toten, er war unser Freund“. Und die Figuren sollten nicht plattesten Klischees entsprechen wie der schmierige Verleger mit seinem halblangen, strähnigen Haar oder der frostkalte Arzt mit Silberschopf, der besorgte Nachfragen mit „Hamse mal ’ne Zigarette“ beantwortet.

Da ist Volker übrigens gerade bei einem Streit mit Achim von einer Klippe gefallen ist. Das sei erwähnt, weil es ab da ein bisschen spannender wird. Volker sitzt fortan im Rollstuhl und rächt sich an Achim, in dem er ihn von morgens bis abends schikaniert. Und Nora fängt an, die beiden geschickt gegeneinander auszuspielen. Dummerweise schafft es Nadja Auermann in ihrer zweiten Filmrolle erst zum Schluss, ein bisschen wahnsinnig und undurchschaubar zu wirken. Sie würde gerne einmal eine Liebeskomödie spielen, sagte das Supermodel bei der Pressevorführung, weil die auch ihre Kinder sehen dürften. Vielleicht wäre das für die ersten Schritte im Filmgeschäft auch ein weniger schwieriges Pflaster. ASE