Mit einigem Entsetzen

Am ersten Tag im Prozess um die Morde an Levke und Felix ließ der Angeklagte nicht an seiner Schuld zweifeln

Der Prozess um die Morde an den achtjährigen Kindern Levke und Felix hat gestern vor dem Landgericht im niedersächsischen Stade begonnen, mit einem Geständnis des Angeklagten. Über seinen Anwalt ließ der 31-jährige Marc Hoffmann erklären, dass er die ihm zu Last gelegten Taten „voll umfänglich einräumt“. Der Verteidiger fügte hinzu: „Herr Hoffmann steht vor den Taten mit einigem Entsetzen.“

Die Anklage wirft dem Vater von zwei Kindern sexuellen Missbrauch und Mord in zwei Fällen vor. Levke war am 6. Mai vergangenen Jahres vor ihrem Elternhaus in Cuxhaven-Altenwalde spurlos verschwunden. Felix aus Neu Ebersdorf bei Rotenburg war am 30. Oktober nicht vom Spielen zurückgekehrt.

Der im Sauerland aufgewachsene und 1995 nach Bremerhaven umgezogene Hoffmann hatte schon vor den Prozess eingeräumt, beide Schüler umgebracht zu haben. Einem Mitgefangenen soll er von sechs weiteren Morden berichtet haben. Dafür hat die Polizei bislang jedoch keine Beweise gefunden. Der Angeklagte ist nach einem Gutachten voll schuldfähig. Er hatte 1994 bereits eine Bewährungsstrafe wegen versuchter Vergewaltigung erhalten. Hoffmann verfolgte das Verlesen der Anklageschrift mit gesenktem Kopf. Sein Verteidiger kündigte an, dass der Angeklagte sich über die verlesene Erklärung hinaus nicht äußern werde. Hoffmann glaube, dass er an einer „schweren Störung“ leide. „Er bittet geradezu darum, in jeder erdenklichen Weise psychologisch und medizinisch behandelt zu werden, damit sich solche schrecklichen Ereignisse nicht wiederholen“, sagte sein Verteidiger. dpa