Rostige Fässer in Brunsbüttel

ATOMMÜLL Aufsichtsbehörde stoppt Arbeit im stillgelegtem AKW. Kritik an Betreiber Vattenfall

KIEL dpa | Auf dem Gelände des stillgelegten Atomkraftwerks Brunsbüttel sind verrostete Fässer mit Atommüll entdeckt worden. Die Atomaufsicht in Kiel stoppte sämtliche Arbeiten an den Fässern, da beim Bewegen eventuell strahlende Stoffe freigesetzt werden können. Bisher sei aber keine unzulässige Radioaktivität ausgetreten, erklärte der für die Atomaufsicht zuständige Justizminister Emil Schmalfuß (parteilos). Er kritisierte, dass der Betreiber Vattenfall die Atomaufsicht nicht über die vom TÜV festgestellten verrosteten Fässer informiert habe.

In den rund 500 Fässern befinden sich schwach und mittel radioaktive Abfälle, die in unterirdischen Kavernen in Brunsbüttel gelagert werden.

Die Atomaufsicht leitete eine Überprüfung der Lagereinrichtungen für radioaktive Abfälle in anderen Kraftwerken in Schleswig-Holstein und dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht ein.

Das Bundesumweltministerium sei über den Sachverhalt informiert worden, sagte Schmalfuß. Das Ministerium erwarte jetzt eine Stellungnahme von Vattenfall zum Unterbleiben der Meldung des Sachverhalts.