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Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Die Jezabels sind ein Quartett aus Sydney, Australien, das einen leicht überspannten und geschickt mit den Spannungen spielenden, nun ja, Immer-noch-Indierock macht mit einer großen Lust an der dramatischen Geste. Und das hier eigentlich nur deswegen genannt werden soll, um damit mal wieder so Namen wie Pavlov’s Dog und Curved Air ins Spiel bringen zu können, Prog-Bands aus den frühen Siebzigern, an die mich die Jezabels-Musik nur mal von der Stimmung her erinnert. Und Curved Air wenigstens waren schon eine ziemlich großartige Band. Und Talibam! erinnern überhaupt an alles, wenigstens wenige Sekunden lang, wenn das Duo aus New York zerschredderten Zappa, Disco, Soul zitiert und das dann auf einen frei herbeiimprovisierten Hardcore-Jazz krachen lässt. Ein Brachialvergnügen. Am Montag im Schokoladen. Am Mittwoch dann wird im Kater Holzig dem „Sound of Bristol“ gehuldigt, was ein klein wenig ein Etikettenschwindel ist, weil man darunter doch eher so einen dunklen trip-hoppigen Sound erwarten würde, wie er von Portishead und Massive Attack von Bristol aus in die Welt getragen wurde. Aber Bristol ist eben auch die Heimat von Matt Elliott, der einst mit Flying Saucer Attack einen verschrobenen Spacerock machte und als Third Eye Foundation Elektronisches. Unter seinem richtigen Namen macht er einen dunklen, nach innen und sonst noch höchstens Nick Cave nachschauenden Folk. Dazu wird im Kater Holzig mit Zun Zun Egui ein weiteres Projekt aus Bristol auf die Bühne gebeten, das auf seinem Debüt „Katang“ mit einem zupackenden Freeformrock mit Afro-Perücke zu hören ist, der live aber auch an eine jammende bayerische Krautjazzrockkapelle aus den Mittsiebzigern erinnern mag. Wenn ich mich noch recht an den Zun-Zun-Egui-Auftritt vergangenes Jahr im West Germany entsinne.

■ The Jezabels: Postbahnhof. Sa., 20 Uhr. 20 €

■ Talibam!: Schokoladen, Mo., 19 Uhr

■ Matt Elliott, Zun Zun Egui: Kater Holzig, Mi., 21 Uhr. 12 €

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