Wer ist Joseph Kony?

BERLIN taz | Die Lord’s Resistance Army (LRA) entstand 1986 als „Holy Spirit Movement“ (Bewegung des Heiligen Geistes) im Norden Ugandas. Als die Acholi-Priesterin Alice Lakwena von Präsident Yoweri Museveni geschlagen wurde, übernahm der Priester Joseph Kony die Kontrolle über die Rebellion und machte daraus die LRA.

Konys Kämpfer kontrollierten nie Städte. Sie verübten Überfälle und Massaker, entführten und zwangsrekrutierten Kinder und Frauen. Damit trieben sie bis zu zwei Millionen Menschen in die Flucht. Waffen erhielt die LRA aus Sudan. Frieden kehrte erst ein, nachdem im Januar 2005 Sudans Regierung Frieden mit den Rebellen Südsudans schloss und im Oktober 2005 der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehl gegen Joseph Kony und vier seiner Kommandanten erließ. So verlor die LRA im Sudan ihre Basen und in Uganda ihre Kämpfer. Seit 2006 ist Norduganda friedlich, und die Kriegsvertriebenen gehen nach Hause.

Der Krieg der LRA geht jedoch in den Nachbarländern weiter – ihr harter Kern zog sich 2006 in die benachbarte Demokratische Republik Kongo zurück und marodiert dort sowie in angrenzenden Gebieten weiter. Der letzte Versuch eines Friedensabkommens scheiterte 2008. D.J.