Das Glossar: …Hedgefonds

Hedgefonds zeichnen sich durch ihr kurzfristiges Renditeinteresse aus. Sie erzielen auch in fallenden Märkten Gewinne, indem sie die Kurse manipulieren: Der Fonds leiht sich eine große Menge Aktien und verkauft sie. Dadurch fällt der Kurs – und der Fonds kauft die Aktien zu einem niedrigeren Preis. Hedgefonds sind in Deutschland erst seit 2004 erlaubt, und dies nur mit Auflagen, weil sie als hoch riskant und spekulativ gelten. Viele Fonds haben ihren Sitz deshalb in Offshore-Zentren. Hierzulande treten sie als Finanzinvestoren auf. Sie stecken das Kapital, das sie zuvor z. B. von amerikanischen Rentenfonds eingesammelt haben, meist in große Aktiengesellschaften. Weil die Renditeversprechen hoch sind, werden die Unternehmen radikal abgespeckt, sodass sie kurzfristig Geld bringen. Allerdings muss man den Fonds auch zugute halten, dass sie dort einspringen, wo keine Bank mehr hilft: bei hoch verschuldeten Unternehmen. Hedgefonds haben den Anspruch, auch aus faulen Krediten durch geschickten Weiterverkauf noch Rendite zu erzielen. Die Fonds machten schon einmal Schlagzeilen: 1998 verspekulierte sich der LTCM-Fonds mit Rubel-Anleihen und setzte 4,5 Milliarden Dollar in den Sand, was zu einer internationalen Finanzkrise führte.