Weniger arme Kinder

ARMUT Trotzdem ist mehr als ein Drittel der Kinder auf Hartz IV angewiesen

Im Jahr 2008 war die Anzahl der Berliner Kinder, die von Hartz IV leben, leicht rückläufig. Die Zahl sank von 175.574 in 2007 auf 170.625 im Dezember vergangenen Jahres, was 34,5 Prozent der 0- bis 17-Jährigen entspricht. Dies geht aus einer kleinen Anfrage der Linkspartei-Abgeordneten Margrit Barth an den Senat hervor. Der Rückgang, so die Sprecherin der Senatsverwaltung für Arbeit, die die Anfrage beantwortet hat, stehe vermutlich in Zusammenhang mit den im gleichen Zeitraum leicht gesunkenen Arbeitslosenzahlen. Während im Dezember 2007 etwa 195.000 BerlinerInnen Arbeitslosengeld II bezogen, waren es im gleichen Monat des vergangenen Jahres fast 20.000 weniger.

Die höchste Zahl Hartz-IV-abhängiger Kinder und Jugendlicher gibt es mit 11.635 in Neukölln. Am niedrigsten liegt die Zahl mit 3.482 in Steglitz-Zehlendorf. Die Hälfte der betroffenen Kinder ist jünger als 8 Jahre. In dieser Altersgruppe leben fast 39 Prozent in Haushalten, die von staatlicher Unterstützung abhängig sind. Insgesamt sind es mehr als ein Drittel der unter 18-Jährigen. 46,5 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen leben in Haushalten mit nur einem Elternteil.

Da im laufenden Jahr die Zahl der ALG-II-Empfänger auf rund 192.000 im Juli 2009 angestiegen ist, dürfte auch die Zahl der zuwendungsabhängigen Minderjährigen wieder gestiegen sein.

Der Senat setze sich gemeinsam mit anderen Bundesländern bei der Bundesregierung für eine Neuberechnung des Leistungsbedarfs von Kindern ein, betont Staatssekretärin Petra Leuschner in der Antwort auf die Anfrage. Zudem verwies sie auf den Plan des Senats, als Maßnahme zur Bekämpfung der Kinderarmut den Besuch einer Kita für alle Kinder kostenfrei zu stellen. AWI