BUNDESWEHR IN AFGHANISTAN
: Polenz stellt Abzug 2014 infrage

BERLIN | In der Union wachsen die Zweifel am Zeitplan für den Afghanistan-Abzug der Bundeswehr bis Ende des Jahres 2014: „Ich habe das Datum nie so verstanden, dass mit dem 31. 12. 14 alle deutschen Isaf-Truppen aus Afghanistan abgezogen sein müssen“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz, der taz: „Es ist eher als eine Zielmarke zu verstehen.“ Die Konditionalität eines Abzugs – die Abhängigkeit von der Sicherheitslage – müsse man immer wieder betonen, sagte der CDU-Politiker, „sonst entsteht der Eindruck, der Abzug Ende 2014 sei die einzig mögliche Option.“

Den Vorfall in Kandahar kritisierte Polenz: „Die Ereignisse vom Sonntag sind psychologisch sehr schlecht. Aber es können in einem Krieg Ereignisse geschehen, die nicht gewollt sind.“ Am Sonntag hatte in der afghanischen Provinz Kandahar ein US-Soldat 16 Zivilisten, darunter 9 Kinder, getötet. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte daraufhin am Montag zunächst den Bundeswehr-Abzug bis Ende 2014 infrage gestellt. Dies hatte sie wenige Stunden später korrigiert. (gor)