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Historienpanorama mit toten Taliban: Der „Deutsche Börse Photography Prize 2005“ geht an Luc Delahaye

Luc Delahaye ist Gewinner des „Deutsche Börse Photography Prize 2005“. Der 1962 geborene französische Fotokünstler Delahaye erhielt ihn für seine Ausstellung „Luc Delahaye Photographs“, die 2004 in Bradford gezeigt wurde. Seine großformatigen Arbeiten im Stile der Reportagefotografie richten den Blick auf globale Konflikte, Krisengebiete, Orte der Macht. Sie zeigen den Vatikan mit Papst Johannes Paul II. als winziger Figur inmitten einer repräsentativen Maschinerie, den Kriegsverbrecher Milošević in einem fast trivial wirkenden Gerichtssaal oder eine Gruppe von Menschen in Kabul, die eigenartig still um tote Taliban-Kämpfer stehen. Durch das fast erzählende Querformat erinnern die Bilder an klassische Historienmalerei.

Der mit 45.000 Euro dotierte Preis, den die Londoner Photographers’ Gallery verleiht, wurde in diesem Jahr erstmals von der Deutschen Börse unterstützt. Bislang trug er den Namen des langjährigen Sponsors Citigroup, und unter den bisherigen Preisträgern waren Rineke Dijkstra oder Jürgen Teller. Die Deutsche Börse, bekannt für ihre schnell aufgebaute zeitgenössische Fotosammlung, war bereits an Projekten mit der Tate Modern beteiligt und bahnt sich mit diesem Preis nun langfristig den Weg ins Londoner Kulturgeschäft – die Übernahmepläne für die Börse waren ja eher erfolglos.

Neben Delahaye waren Jörg Sasse, Stephen Shore und JH Engström nominiert. Alle Arbeiten sind noch bis 5. Juni in der Photographers’ Gallery und ab 2. September bis zum 2. Oktober bei C/O Berlin zu sehen. JULIA GROSSE

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