Goethe im Angebot

Bücher sind für mich ein Schatz, aber Bücher brauchen Platz. Und so stand ich wieder mal ziemlich hilflos vorm Regal

mit drei Büchern in den Händen, mit drei neu gekauften Bänden, fand für diese guten Stücke aber nirgends eine Lücke.

Es sei denn, dass ich den Goethe, den mir kürzlich Tante Käthe … Goethe hatte ich ja schon. Also fragt ich meinen Sohn:

Schließlich können Lederrücken eine Wohnung adeln, schmücken. „Passt nicht mehr in meinen Schrank. Hättest du auch Julia Franck?“

Dann mein Nachbar Friedel Matt, der das Haus voll Bücher hat. „Goethe? Nee, nicht so mein Ding. Hast du nicht auch Steven King?“

Fragte Freunde und Verwandte. Eine recht entfernt Bekannte sagte: „Gern, wenn ich nur wüsste: Steht der auf der Seller-Liste?“

Blieb nur noch mein Antiquar, der ja immer hilfreich war. Ich würd ihm die Bände schenken. „Goethe? Gar nicht dran zu denken, viel Platz, wenig Effizienz. Haben Sie auch Siegfried Lenz?“

Und so frag ich in der taz: Hätte wer für Goethe Platz, goldverziert mit edlem Rücken Morgen würde ich ihn schicken.

Klaus Pawlowski