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WER NOCH ALLES KOMMT

■ Während des ganzen Tags beraten Experten in halbstündigen Sprechstunden, was man gegen die große Erschöpfung tun kann.

Isabella Heuser, Leiterin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité, spricht etwa über Burn-out. Wann aus der „wohligen Erschöpftheit“ eine ernsthafte „vitale Erschöpfung“ wird und wie man einer solchen vorbeugt, erklärt Heuser in der Sprechstunde „Ausgebrannt – und was man dagegen zun kann“.

■ Einen anderen Ansatz zum selben Thema hat Alexander J. Galach vom Präventionscentum Hamburg. Er kämpft „mit Gehirn und Computer gegen Burn-out“ und wird während der Sprechstunde ein EEG-Headset tragen, um live zu zeigen, wie unser Gehirn Informationen verarbeitet.

■ Der Blogger Marcel Weiß kennt sich ebenfalls aus mit der Informationsflut des Web 2.0. „Reizüberflutung? Alles eine Frage des Informationsmanagements“, sagt er und rät zur Gelassenheit.

■ Für „Weniger Therapie, mehr Anarchie“ spricht sich dagegen Bloggerin und Autorin Meredith Haaf aus. Sie fordert mehr Mut zur Vereinfachung und zeigt in ihrer Sprechstunde gegen die große Erschöpfung, wie man den allzu komplex gewordenen Zusammenhängen unserer vernetzten Welt etwas entgegensetzt.

■ „Gutes Leben auch für Praktikanten! Prekärer Berufseinstieg: Risikogesellschaft 2.0“ mit Jessica Heyser von der DGB-Jugend über die Zerreißprobe, vor der viele Uni-Absolventen stehen: berufliche Freiheit oder finanzielle Sicherheit? Eine Sprechstunde gegen die Erschöpfung der Generation Dauer-Praktikanten und Erasmusjahr.

■ In der Sprechstunde gegen die Krise spricht Theophil Wonneberger von Regio Berlin e. V. über die regionale Währung „Spreeblüte“ als Brückentechnologie für ein gutes Leben. „Occupy Money! Wie man Geld selber und besser macht“, denn warum sollte man sich der neoliberalen Doktrin überhaupt noch beugen, wenn es auch anders geht? Ohne Banken und Zinsen für ein besseres Leben.

■ Ohne Erschöpfung, sondern mit jeder Menge Tatendrang und Mut zur Veränderung stellt sich die Gemeinwohl-Ökonomie auf dem tazlab vor. Bereits 500 Unternehmen haben sich der ökosozialen, solidarischen Wirtschaft verpflichtet. Nicht Kapitalismus, nicht Realsozialismus, sondern Gemeinwohlökonomie ist der Schlüssel zu einer gerechteren und nachhaltigeren Wirtschaftsform, sagen Ute Scheub und Christian Rüther. (chl)

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