Wer kontrolliert die Sicherheit und Qualität von Prothesen?

Neutrale Prüfung: Die Grünen fordern für implantierbare Medizinprodukte künftig ein „der Arzneimittelzulassung vergleichbares staatliches Verfahren zur Marktzulassung und Marktüberwachung“: Einen entsprechenden Antrag wird die Fraktion diese Woche in den Bundestag einbringen. Die Zulassung solle künftig durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte oder durch die Europäische Arzneimittelagentur erfolgen. Bisher werden die Produkte durch privatwirtschaftliche, von den Herstellern beauftragte und bezahlte sogenannte Benannte Stellen zertifiziert.

Patientenaufklärung: Der Aufsichtsrat des AOK-Bundesverbands fordert in einem kürzlich veröffentlichten Positionspapier: Im Patientenrechtegesetz solle verankert werden, dass Patienten nicht nur über die Risiken einer Operation aufgeklärt werden, sondern auch über das zu implantierende Medizinprodukt. Es dürften überdies nur noch solche Produkte verwendet werden, deren gesundheitlicher Nutzen nachgewiesen sei. Komme es dennoch zu Qualitätsmängeln, dann sollten die Betroffenen künftig über ein verpflichtendes Register schnell identifizierbar sein. (hh)