Mehr als 20.000 Menschen im Warnstreik

LOHNFORDERUNGEN Die Gewerkschaft Ver.di ließ wieder die Muskeln spielen und läutete die zweite Warnstreikwoche im öffentlichen Dienst ein. Schwerpunkte waren Niedersachsen und Bremen

Die Beschäftigten waren Ver.di zufolge mit mehr als 200 Bussen angereist

Busse und Stadtbahnen stehen in den Depots, der Müll wird nicht abgeholt und Kindertagesstätten bleiben geschlossen: An den neuen Warnstreiks im öffentlichen Dienst am Montag haben sich nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di mehr als 20.000 Beschäftigte in Niedersachsen und Bremen beteiligt.

Zu einer zentralen Kundgebung versammelten sich die Teilnehmer auf dem Opernplatz in Hannover. Die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen waren Ver.di zufolge mit mehr als 200 Bussen aus ganz Niedersachsen und Bremen angereist.

Auf dem Opernplatz herrschte Partystimmung. Bei strahlendem Sonnenschein und Musik tanzten einige Teilnehmer.

Die niedersächsische Landeshauptstadt, wo bis zum Betriebsende in der Nacht zum Dienstag weder Busse noch Stadtbahnen fahren sollten, war erneut besonders betroffen. Auch in Braunschweig, Göttingen, Goslar, Hildesheim und Osnabrück hatten unter anderem die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsbetriebe die Arbeit niedergelegt.

Ver.di-Chef Frank Bsirske drohte anlässlich der zweiten Warnstreikwelle mit einem großen Arbeitskampf. „Wir rechnen mit weiteren klaren und starken Signalen aus den Betrieben“, sagte Bsirske in Berlin. „Die Arbeitgeber müssen ihre Haltung grundlegend ändern.“

Die Gewerkschaft will die Warnstreiks in allen Bundesländern bis unmittelbar vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde am 28. und 29. März fortsetzen. An diesem Dienstag soll der Schwerpunkt in Bayern, Hessen und Teilen Baden-Württembergs liegen. Am Tag darauf sollen Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen folgen.

Die Gewerkschaften verlangen 6,5 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber – Bund und Kommunen – haben ein Stufenmodell angeboten, das nach ihrer Rechnung im zweiten Jahr auf ein Lohnplus von 3,3 Prozent hinauslaufen würde. Nach Ver.di-Rechnung würde damit der Lohn über die gesamte Zeit nur um 1,77 Prozent steigen. (dpa)