Betr.: Peter-Harry Carstensen

Vorbildlich hat Peter-Harry Carstensen, der neue Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, die Kulturfrage gelöst: Einen Kulturminister gibt es nicht mehr in seinem Kabinett, den Job übernimmt er selbst. „Chefsache“ nennt man das. Der Deutsche Kulturrat in Berlin hat sofort aufgeschrien: „Tiefe Missachtung der Kultur!“ „Massiver Schaden!“ Dabei ist, was zur Chefsache gemacht wird, doch darum Chefsache, weil es besonders wichtig ist. Nun geht natürlich das Vorurteil, dass Landwirte jenseits von Brauchtumspflege wenig kulturelle Kompetenz mitbringen und manche argwöhnen, dass Heinz Maurus, der Leiter der Staatskanzlei, der bloß Berufssoldat gelernt hat, den Ton der zarten Künstlerseelen nicht so recht zu treffen vermag. Aber das sind, wie gesagt bloß Vorurteile. Denn: Es gibt ja auch Soldatenlieder, gerade bei der Marine. Und die sind so was von gefühlvoll. Und Carstensen hat immerhin lange in Berlin gelebt. Und außerdem hat er sich schon des Beistands der ehrenamtlichen Beauftragten für Kultur und andere Minderheiten, Caroline Schwarz, versichert. Die kann Latein – de gustibus non disputandum est – und hat bereits an der Kreismusikschule Schleswig-Flensburg unterrichtet. „Die Kultur wird einen höheren Stellenwert haben als bisher“, kündigte sie denn auch in einem Gespräch mit der Spielmannsvereinigung Schleswig-Holstein an. wie