Synagoge wird Chefsache

POTSDAM Keine Einigung über Neubau des Gebetshauses. Platzeck soll es richten

Der Streit über den Neubau der geplanten Potsdamer Synagoge verschärft sich erneut. Da sich die beiden beteiligten jüdischen Gemeinden über das seit Jahren vorgesehene Projekt wieder nicht einigen konnten, fordert der Bauverein Neue Synagoge Potsdam, dass Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) die Angelegenheit zur Chefsache macht. „Wir fordern von der Landesregierung, ihrer Verantwortung gegenüber den in Potsdam lebenden Juden gerecht zu werden“, teilte der Bauverein mit.

Ziel des Bauvereins ist die baldige Errichtung einer Synagoge und eines Gemeindezentrums im Stadtzentrum Potsdams. Dieses Ziel sehe man durch „ständig neue Forderungen der Synagogengemeinde gefährdet“. Der 5 Millionen Euro teure Neubau wird vom Land Brandenburg finanziert.

Die Synagogengemeinde lehnt den modernen Architektenentwurf aus dem Jahr 2009 für das sakrale Bauwerk ab. Befürchtet wird zudem, der Standort könnte sich zu einem russischen Kulturzentrum entwickeln. Darum fordert sie, die Nutzung auf das Religiöse zu beschränken. ROLA