China lenkt im Textilstreit ein

Auf Druck der USA und der EU lenkt Peking ein und erhöht Ausfuhrzölle um 400 Prozent

PEKING dpa ■ Im Textilstreit mit der EU und den USA lenkt China ein: Um die chinesische Textilschwemme nach dem Wegfall des internationalen Quotensystems zu bremsen, verkündete der Staatsrat in Peking gestern eine Erhöhung der Ausfuhrzölle für 74 Produktarten um zumeist 400 Prozent. Der Schritt folgte auf die Begrenzung chinesischer Importe durch die USA und wachsenden Druck in der EU, die Schutzmaßnahmen erwägt. Nach amtlichen Angaben steigen die Exportkosten pro Stück allerdings nur um 2 bis 9 Eurocent.

Die Erhöhung zum 1. Juni betrifft die Textilien, für die bereits zum Jahresanfang Ausfuhrzölle erhoben worden waren, darunter T- Shirts, Pullover, Hosen, Anzüge und Mäntel. Erstmals werden Zölle für Leinengarn erhoben, für das besonders die EU Beschränkungen gefordert hatte. Für drei Arten von Unterhosen und Shorts wurden die Zölle verringert, für Strickaccessoires aufgehoben. Laut der Staatsagentur Xinhua erhebt China jetzt Zölle zwischen 2 und 4 Prozent für die Ausfuhr von 148 Kategorien von Textilien. Die US-Handelskammer begrüßte die Maßnahmen. Chinas Textilindustrievereinigung teilte mit, chinesische Unternehmen müssten „Opfer auf sich nehmen“.