100 Prozent für 100 Prozent

ENERGIEKONSENS Die Spitzenkandidaten zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein sind für die Energiewende – allesamt

Die Spitzenkandidaten zur Landtagswahl werteten die Energiewende bei einer Podiumsdiskussion in Husum als große Chance für Schleswig-Holstein. Im Grundsatz waren sie sich auch darin einig, die Solarförderung zurückzufahren – aber nicht so abrupt wie vom Bund zunächst vorgesehen. Konsens gab es auch darüber, die Bürger intensiv in die Umsetzung der Energiewende einzubeziehen, sowohl beim Bau neuer Anlagen als auch bei der Errichtung neuer Leitungen.

Die Energiewende werde ohne den Norden nicht funktionieren, betonte CDU-Spitzenkandidat Jost de Jager. Schon vor Fukushima habe seine Partei das Ziel formuliert, bis 2020 den Energiebedarf des Landes zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken. „Wir könnten es schon 2015 erreichen.“ Allerdings werde es nicht gelingen, gleichzeitig aus der Kohlekraft auszusteigen.

SPD-Spitzenkandidat Torsten Albig versicherte, er werde konsequent den Ausbau der Windenergie an Land und auf See sowie der Stromnetze in die Hand nehmen. „Wenn wir an der Energiewende hin zum Wind scheitern, dann werden wir unseren Kindern nicht mehr in die Augen blicken können“, sagte er.

Aus Sicht des Spitzen-Grünen Robert Habeck steht die Energiewende erst am Anfang. Für die staatliche Förderung erneuerbarer Energien forderte er längerfristige Regelungen, zum Beispiel über ein Klimaschutzgesetz, das Quoten festschreibt.

Einziger Dissens: Während Albig seine Sympathie für kommunale und Bürger-Windparks deutlich machte, bevorzugt de Jager private Investoren.  (dpa)