Gewalt gegen Demo in Baku

BAKU ap ■ Vier Tage vor der Eröffnung einer internationalen Ölpipeline ist es am Samstag in Aserbaidschans Hauptstadt Baku zu Ausschreitungen zwischen Polizisten und Oppositionsanhängern gekommen. Hunderte Demonstranten waren dem Aufruf von drei Parteien gefolgt, trotz eines Versammlungsverbotes zum ersten Mal seit 18 Monaten gegen den Regierungsstil von Präsident Ilham Alijew zu protestieren. Mit Rufen wie „Amerika, helft uns“ forderten sie die Unterstützung der USA. Die Polizei schlug auf Demonstranten ein und verletzte zahlreiche. Die Opposition sprach von tausenden Teilnehmern, die Polizei von etwa 500. Die Menschenrechtsaktivistin Saida Goschamanli erklärte, mehr als 100 Menschen seien festgenommen worden. Die Partei Volksfront von Aserbaidschan sprach sogar von 300 Festnahmen, nach polizeilichen Angaben waren es 45. Ein Journalist einer unabhängigen Zeitung wurde schwer verletzt. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte die Demonstration wegen angeblicher Sicherheitsbedenken vor der Eröffnung der Ölpipeline verboten, die von Baku über Tiflis ins türkische Ceyhan führen wird. Zu der Feier am Mittwoch werden Staatsgäste erwartet, unter ihnen US-Außenministerin Condoleezza Rice. Schon vor der Kundgebung waren daher 28 Regierungsgegner festgenommen worden. Washington hatte die Festnahmen kritisiert.