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wortwechselDa kommt ja einiges zusammen

Das Ende der Ampelkoalition fällt ausgerechnet mit einer weltumspannenden krisenhaften Zeit zusammen, deren Auswirkungen auf Deutschland man abwarten muss

Vor 35 Jahren brachte eine friedliche Revolution in Ostdeutschland den gesellschaftlichen Wandel auf den Weg Foto: Christoph Soeder/dpa

Lesbarkeit

Briefeseite“,

wochentaz vom 9.–15. 11. 24

Bravo, Fiona Schneider!

Auch mir ist bereits öfter aufgefallen, dass Artikel gespickt mit Schachtelsätzen und Fremdwörtern das Lesen erschweren, manchmal bis zur Unkenntlichkeit dessen, was der Autor eigentlich meint. Macht die taz lesbar für jedermann, ansonsten verliert sie sich in eine Zeitung nur für Menschen mit Hoch­schulabschluss. Dabei würde sie ver­gessen, für wen sie eigentlich mal gegründet wurde. Christian Salge, Quickborn

Nur nicht auffallen

Was war die DDR?“,

wochentaz vom 9.–15. 11. 24

Ich verstehe Katja Hoyer nicht, wenn sie kritisiert, dass „immer die Bürgerrechtler in den Mittelpunkt der DDR-Geschichte gestellt“ (werden). Ja, wie denn sonst?

Wer in einer Diktatur zu den Verhältnissen geschwiegen hat („nur nicht auffallen“), hat uns auch danach nichts zu ­sagen, denn sein/ihr Leben war fad und ist heute ohne jedes öffentliche Interesse.

Frank Stenner, Cuxhaven

Aufrechnen

Was war die DDR?“,

wochentaz vom 9.–15. 11. 24

Zur Meinung Katja Hoyers fällt mir meine politische Sozialisation in der Realschule ein: Unsere Lehrer machten uns d­urchgehend deutlich, dass all die gelobten Maßnahmen der national­so­zia­lis­tischen Regierungszeit wie der viel gelobte ­Autobahnbau, die Kraft-durch-Freude-Ferien, die Gemeinschafts­erlebnisse der Jugend und vieles mehr nicht gegen die generalstabsmäßig geplante und gnadenlos organisierte Ausrottung von Menschen und gegen die propagierte Menschen­verachtung auf­zurechnen sind.

Die Lehrer machten klar, dass diese Verbrechen so schlimm sind, dass sie durch nichts Gutes zu relativieren oder auszugleichen sind.

Wie fällt die Beurteilung der DDR aus, wenn man mit diesem moralischen Maßstab auf ihre Zeit blickt?

Barbara Hartz, Bremen

Umverteilung

Wo bleibt das linke Gerechtigkeits­versprechen?“,

wochentaz vom 9.–15. 11. 24

„Wenn in Deutschland demnächst Neuwahlen stattfinden, werden sich auch die Sozialdemokraten mit dieser Frage (Umverteilung) auseinandersetzen müssen.“ Allerdings auch die Grünen, wenn die noch irgendwas reißen wollen. Als in der Partei zuletzt jemand laut über Um­verteilung nachgedacht hat (­Trittin), wurde er kaltgestellt. Falls sie um­schwenken sollten, wofür es keine ­Anzeichen gibt:

Die Grünen haben einen weiten Weg vor sich, damit ihnen das Thema Umverteilung überhaupt jemand abkauft. ­Vielleicht gibt es da manche, die endlich den Zusammenhang zwischen Umverteilung und Entwicklung nach rechts begreifen. Ansonsten kümmern sich halt SPD (nur Gequatsche), BSW und „die Linke“ darum. Das wird nicht reichen.

uvw auf taz.de

Politische Orientierung

Wo bleibt ein neues linkes, glaubhaftes emotionales Gerechtigkeits­versprechen?

wochentaz vom 9.–15. 11. 24

Naserümpfende europäische Arroganz ist da allerdings wenig angemessen, diese Umkehr der politischen Orientierung ist, wenn man die Namen tauscht, auch bei uns bis in die politischen Vorfeld­organisationen wahrnehmbar. Auch bei uns sind es die sogenannten kleinen Leute, die sich da unterhaken und dann bei AfD und BSW landen. Anders sind deren Erdrutschsiege in den Ostprovinzen nicht zu erklären. Es ist durchaus möglich, dass wir uns nachdem 23. Februar ganz verstört die Augen reiben.

Klaus-Joachim Heuser, Gütersloh

Schlechter Zeitpunkt

„Ampel-aus“,

wochentaz vom 9.–15. 11. 24

Auf der einen Seite ist es wirklich ein blöder Zeitpunkt für das Ende der Ampelkoalition wegen der Präsidentschaftswahl pro Trump und den Krisen in der Welt. Da hätte es ein starkes Deutschland gebraucht, aber andererseits war der Eiertanz in der Koalition wirklich nicht mehr mitanzusehen. Das war natürlich nicht nur die Schuld von Herrn Lindner. Dabei wären Kompromisse so wichtig gewesen – für Deutschland. Dass ich ein Grüner bin, spielt hier eine untergeordnete Rolle. Mir geht es nur um Deutschland.

Unser Land hat Probleme, die wir schnell und ohne jedes parteipolitische Taktieren lösen müssen. Es geht um nichts Geringeres als um unsere Zukunft in diesem Land hier. Leider denken viele Politiker an ihre Wiederwahl in vier oder fünf Jahren. Was danach kommt, interessiert sie nicht. Aber genau das müssen sie endlich begreifen, dass es nicht mehr geht. Die Politik muss auch an die Zukunft denken und entsprechend handeln.

Lorenz Mayer, Alveslohe

Transfeindlich

Esoterische Vorstellung“,

wochentaz vom 2.–8. 11. 24

Existiert bei Ihnen tatsächlich kein Konzept redaktioneller Verantwortung und Artikel werden nicht gegengelesen? Anders kann ich mir nicht erklären, wie der Artikel von Chantalle El Helou veröffentlicht werden konnte. In diesem darf die Autorin ihrer Fantasie freien Lauf lassen und sich die Gedanken von trans Menschen, die Bedeutung von Wörtern und potenzielle Ereignisse einfach ausdenken, alles natürlich mit dem Ziel, Hass gegen trans Menschen, in diesem Fall besonders nichtbinäre Menschen und trans Frauen, zu schüren. Nike Torbing, Hamburg

Feministin

Esoterische Vorstellung“,

wochentaz vom 2.–8. 11. 24

Ich war richtig froh Ihren Artikel zu lesen, liebe Frau El Helou. Selbst bin ich Trans, und hasse sehr, wie dogmatisch die meisten Trans Aktivisten sind – deshalb bin ich nicht mehr aktiv in der „Bewegung“. Und wenn ich wählen muss, ob ich Feministin oder Trans Aktivistin bin, ist die erste eine Selbstverständlichkeit. Also ich war richtig glücklich Ihre Meinung zu lesen. Das ist alles – ich dachte Sie kriegen viele empörte Reaktionen, deshalb schreibe ich.

Blanka Vay, Trebitz

Spaß ohne Noten

„Feminismus ist Handarbeit“,

wochentaz vom 9.–15. 11. 24

Mir haben Handarbeiten erst dann Spaß gemacht, als ich sie nicht mehr tun musste und nicht dafür benotet wurde.

Maria Triesethau, Brensbach

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