leserInnenbriefe
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Grundeinkommen lohnt nicht

„Verhandlungsunfähig und klagebereit“, taz nord vom 1.10.24

Ich weiß nicht, warum alle das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) wollen, gerade in den Großstädten. Hier eine Modellrechnung für einen Single: BGE 1.200 Euro, davon müssen bezahlt werden: Miete mindestens 600 Euro, Krankenversicherung ca. 200 Euro Strom, Öffis ca. 50 Euro. Dann bleiben zum Leben 350 Euro für alles. Denn bei einem BGE gibt's nur das und sonst nichts, man will ja die Behörden einsparen. Also keine Erstausstattung für die Wohnung, Sonderhilfen für kaputte Geräte usw. Für viele würde das heißen: weniger Geld als jetzt. Aber für mich als Bald-Rentner top. 1.200 Euro mal so zusätzlich, nehm ich. Sandra Becker, taz.de

Paternalistische Morgengabe

„Volksentscheid, jetzt aber wirklich“, taz nord vom 1.10.24

Kein Einkommen, auch kein Grundeinkommen ist bedingungslos. Den Unterschied macht, dass für Einkommen Leistung erbracht werden muss, sei es durch Arbeit, sei es durch leistungsloses Vermögen. Beim Grundeinkommen hingegen gilt als Bedingung allein, dass es die Person gibt, die ihr Menschenrecht auf existenzsicherndes Einkommen kenntlich macht. Die Begrifflichkeit „bedingungsloses Grundeinkommen“ ist so zurückhaltend unterwegs, als wolle sie die Gesellschaft nicht beschämen, die dieses Menschenrecht des existenzsichernden Grundeinkommens juristisch ignoriert. Es wird nur als paternalistische Morgengabe von staatlichen Gnaden auf persönlichen Antrag als Grundsicherung nach Bedürftigkeitsprüfung zugewiesen, während der Staat privaten, kirchlichen, staatlichen Arbeitgebern ohne Antrag, Bedürftigkeitsprüfung oder Businessplan sachgrundlos Lohn subventioniert. Joachim Petrick, taz.de

Hervorragende Alternative

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„Viel Contra für Volksini gegen Turbo-Abitur“, taz nord vom 30.9.24

Wenn die Eltern dieser Initiative möchten, dass ihre Kinder mehr Zeit zum Lernen haben, dann steht ihnen eine hervorragende Alternative offen: die Stadteilschule! Auch wenn sich nur die wenigsten Politiker und Politikerinnen an die Schulstrukturfrage herantrauen: Das Gymnasium als eigene Schulform ist schlichtweg überflüssig! Alles was das Gymnasium im positiven Sinne leistet, leistet die Stadtteilschule auch; nur leistet diese Schulform noch weit mehr, sie steht allen Kindern und Jugendlichen offen, ohne nach der vierten Klasse auszusortieren. Außerdem findet an dieser Schulform der größte Teil der Inklusion statt, während sich die Gymnasien bei diesem Thema weitgehend „vornehm“ zurückhalten. Das Einfachste und Beste wäre also die Stadtteilschule für alle. Andreas Baumgarten, Hamburg