Plastik zwischen dem Sand

Die Strände an den deutschen Küsten sind verdreckt, nur ist dieser Schmutz zwischen den Sandkörnern fast unsichtbar. Laut einer Studie sind sie großflächig mit sogenanntem Mikroplastik verunreinigt. Bei einer großangelegten Probensammlung sei an 52 von 71 Stränden Plastik gefunden worden, teilt das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) mit. Experten untersuchten demnach insgesamt 1.139 Proben, die Laienforschende in ihrem Auftrag an Nord- und Ostseeküsten gesammelt hatten.

Durch die systematische Untersuchung wurde nach AWI-Angaben eine größere geografische Abdeckung erreicht als bei früheren Studien, die nur einzelne Orte oder Gegenden betrachtete. Im Durchschnitt fanden sich in den Proben etwa 4 Plastikteilchen pro Quadratmeter, wobei die tatsächliche Belastung je nach Standort stark variierte.

Die Experten forderten in ihrer nun in der Fachzeitschrift Frontiers erschienenen Studie auch Maßnahmen gegen die zunehmende Verschmutzung der Umwelt mit Plastik. Die weltweite Kunststoffproduktion habe derart stark zugenommen, dass Plastikmüll in allen Größen inzwischen „allgegenwärtig“ sei. Dieser zerfalle in Gewässern zu immer kleineren Mikroplastikteilen, die Arten und Ökosysteme beeinträchtigten. (afp)