: Grüne erbitten Rat
VERKEHR Die GAL will Vorschläge und Ideen der HamburgerInnen für eine bessere Verkehrspolitik sammeln und in ihre Konzepte einarbeiten
TILL STEFFEN, GAL
Hamburgs Grüne öffnen sich den BürgerInnen. Mit einem „Mitmach-Forum“ im Internet will die GAL-Fraktion in der Bürgerschaft die Ideen von HamburgerInnen aufnehmen. Ab sofort können diese auf der Webseite www. beweg-die-stadt.de Vorschläge zur Verkehrspolitik machen. Die besten Anregungen sollen „Eingang in unser Programm und in unsere Arbeit im Parlament finden“, verspricht Fraktionschef Jens Kerstan. Die Auswertung solle im Herbst erfolgen.
Auf einem interaktiven Stadtplan können BürgerInnen Verkehrsprobleme vor der Haustür oder im Quartier eintragen. Dazu zählt der grüne Verkehrspolitiker Till Steffen „Nervampeln, Holper-Radwege, Unfallkreuzungen und anderes“. Im eigene Lebensumfeld seien alle Menschen „Experten vor Ort“, so Steffen. Die GAL wolle ihnen zuhören, statt wie bisher im stillen Kämmerlein „fertige Lösungen zu ersinnen“. Denn damit habe es ja in der Vergangenheit „durchaus Probleme“ gegeben, räumt Kerstan ein – ohne die Stichworte „Stadtbahn“ oder „Volksentscheid Primarschule“ zu nennen.
Begleitend sollen bis zu den Sommerferien in den Hamburger Wahlkreisen 14 verkehrspolitische Veranstaltungen durchgeführt werden. Dort solle über Probleme und Lösungsmöglichkeiten direkt mit den Menschen im Stadtteil diskutiert werden. Die erste findet am 11. April in Langenhorn mit Steffen und GAL-Parteichefin Katharina Fegebank zum Thema „Rennstrecke Langenhorner Chaussee“ statt – eine der unfallträchtigsten Ausfallstraßen Hamburgs.
Hamburgs Verkehrspolitik steuere direkt ins Chaos, warnte Steffen. Der HVV geht davon aus, die Fahrgastzahlen bis 2020 um ein Viertel auf 500 Millionen Passagiere zu steigern, die Verkehrsbehörde sagt im selben Zeitraum einen Anstieg der Autofahrten um 19 Prozent auf 1,1 Milliarden im Jahr vorher. „Da brauchen wir dringend“, sagt Steffen, „neue und kluge Konzepte.“
SVEN-MICHAEL VEIT
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