specht der woche
: Über ein Leben zu Wasser

Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe Berlin. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“

Das ist ein Haus auf dem Wasser. Auf dem Fluss zu wohnen ist eine tolle Idee. Hausboote gibt es auch auf der Spree. Das Bild habe ich aber aus der Zeitung abgemalt. Ich fand, dass das ein so schönes Foto war. Wirklich toll. Das Haus schwimmt auf dem Wasser. Dann gibt es eine Brücke, die zum Auto geht. Das ist was Besonderes, auf dem Wasser zu wohnen. Ich frage mich, wie man so ein Hausboot lenkt.

Direkt auf dem Wasser zu wohnen muss toll sein. Ich kann mir das gut vorstellen. Man kann einfach losfahren. Es gibt auch Hausboote, die festgemacht sind. Ich hätte aber eins, das frei ist. Oben auf dem Dach stehen Stühle und ein Sonnenschirm. Das ist schön im Sommer. Man kann dort sitzen und Radio hören. Eine Pflanze gibt es auch. Pflanzen auf dem Wasser finde ich spannend.

Das Wasser muss aber ruhig sein. Ich mag es nicht, wenn es sehr schaukelt. Im Winter ist das, glaube ich, auch nicht so schön. Da ist es zu kalt. Ich frage mich, wo man dann wohnt.

In der Nähe vom Urbankrankenhaus gibt es auch ein Schiff. Da war mal ein Theater drin, das ist dann aber pleitegegangen. Ich hajbe das immer nur von außen gesehen und war da nie drin. Ich finde, dass die taz auch ein Hausboot haben sollte.

Protokoll: Chantalle El Helou